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Buchtipp im Entwicklermagazin

Buchtipp im Entwicklermagazin über das Buch "Cloud Migration" von Dr. Tobias Höllwarth. > Lesen Sie mehr

Cloud Migration
Der Weg in die Cloud

Vorwort

Was hat eine Kaffeebestellung mit der Cloud zu tun?

„Einen Kaffee mit Milch, bitte.“ Dies ist eine einfache Bestellung, die zum Abschluss eines Kaufvertrages führt, und die meisten Menschen interessiert zu diesem Zeitpunkt weder, woher die Kaffeebohne kam oder welche Kaffeemaschine eingesetzt wird, noch, in welcher Form der Milchschaum produziert wird.

Auch beim Einkauf manch komplexer Maschinen gilt Ähnliches. Wer ein Auto bestellt, fragt nach Extras, dem Verbrauch und der Wagenfarbe, aber niemand erkundigt sich nach den zugrunde liegenden unzähligen Lieferantenbeziehungen oder den hochkomplexen Produktionsvorgängen. Jeder geht von funktionierenden Qualitätssicherungsmaßnahmen aus und erwartet daher ein funktionierendes Fahrzeug. Hilfreich dabei ist, dass automatisch eine klare Produkthaftung des Anbieters zur Anwendung kommt, wodurch dem Käufer Risiko abgenommen wird.

In der jungen IT-Industrie war und ist das teilweise noch anders. Die Details, die Technik, die Schnittstellen, der Speicher und vieles andere werden diskutiert, angeschafft, selbst gewartet und bedient.

Die vierte industrielle Revolution passiert jetzt

Und genau das ändert sich jetzt – nur noch viel schneller, als sich die IT in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Etablierte und prosperierende Märkte geraten mit einem Mal unter Druck, weil unbemerkt und rasend schnell alternative Angebote zu einem massiven Verdrängungswettbewerb führen oder das bisherige Geschäft sogar vollständig obsolet machen. In manchen Branchen werden neue Medien und Endgeräte dazu eingesetzt, mit Kunden in eine ganz andere und direktere Geschäftsbeziehung zu treten – das verändert diese Branchen radikal. Die Cloud symbolisiert diesen Paradigmenwechsel. Sie wirkt wie ein Katalysator, der die Erstellung von IT-Systemen verändert – von einer individualisierten, handwerklichen Fertigung zu einer industriellen Produktion.

Die Cloud bzw. die Digitalisierung von Unternehmen, Produkten und Erzeugungsprozessen sowie von Kundenbeziehungen wird vielleicht eines Tages als vierte industrielle Revolution bezeichnet werden. Die erste geschah Ende des 18. Jahrhunderts durch die Dampfmaschine. Energie konnte einfacher und überall erzeugt werden. Die nächste radikale Veränderung fand Anfang des 19. Jahrhunderts statt, indem Energie nicht mehr lokal und sehr teuer in eigenen Kraftwerken produziert werden musste, sondern über Stromnetzwerke an fast beliebige Standorte transportiert werden konnte. Die dritte fand in den 1980er-Jahren des letzten Jahrhunderts statt, als Computer Arbeit in einer völlig neuen Form ermöglichte. Das Internet, die Cloud, mobile intelligente Endgeräte und wieder einmal Netzwerke – dieses Mal globale Datennetze – ermöglichen die immer einfachere und permanente Verbindung zwischen Menschen, Informationen und Anwendungen.

Arbeitsplätze verschwinden

Jede dieser radikalen Veränderungen unserer Welt führte zu einem raschen Verschwinden bestimmter Berufsgruppen und zum Entstehen von gänzlich neuen Berufszweigen, Produkten, Lebensgrundlagen und Arbeitsorten. Bisher war der Effekt immer ein positiver – es entstanden in Summe mehr Arbeitsplätze, als obsolet wurden.

Nichtsdestotrotz – wer sich nicht umstellen konnte, verlor. Der Ledermacher, der Pferdesättel hergestellt hatte und auf Autositze umgestiegen war, konnte vermutlich gut leben. Der Peitschenmacher, der die Zeichen der Zeit zu lange ignoriert hatte, fand sich womöglich in einer misslicheren Lage. Gleiches passiert heute – vermutlich etwas schneller als bisher. Die Schätzungen zu der erforderlichen Anzahl von IT-Arbeitsplätzen in Europa sind enorm hoch. Gleichzeitig ist vielen bereits jetzt klar, dass der klassische unternehmensinterne IT-Mitarbeiter Zeiten großer Veränderung entgegensieht.

Wird Europa die Herausforderungen meistern?

Und nachdem die Wirtschaftsbeziehungen und Datennetze nun endgültig global geworden sind – maximal von einigen legistischen, mentalen und sprachlichen Barrieren gebremst –, sollte auch deutlich werden, dass es bei diesem globalen Wandel auch um einen Kampf um Wertschöpfung zwischen Kontinenten geht. Europa hat überhaupt keine Wahl – dieser Kampf darf nicht verloren werden. Bei der schwachen Wirtschaftsituation und der hohen Jugendarbeitslosigkeit muss alles daran gesetzt werden, dass Europa nicht das Schicksal aller ehemaligen Hochkulturen erleidet – das Versinken in Bedeutungslosigkeit und die Erinnerung an eine ehemalige Hochblüte, die man als Tourist gerne besucht. Den Kampf um die Produktion von Computern, Netzwerkkomponenten und mobilen Endgeräten hat Europa aufgrund der Lohnkosten bereits an Asien verloren. Ein Großteil des Internetbusiness scheint derzeit von den USA produziert zu werden, und die Adaption von neuen IT-Lösungen – auch cloudbasierten Lösungen – findet in anderen Ländern bzw. in manchen Unternehmen schneller als in Europa statt. Dies muss nicht immer, aber kann in vielen Fällen zu einem raschen Wettbewerbsnachteil für Menschen, Unternehmen und Länder führen. Wenn zu viele Menschen keine Zukunftsperspektive mehr haben, wenn junge Menschen keine befriedigende berufliche Herausforderung finden und keine Aussicht auf ein angemessenes, selbständiges Leben mit Familie haben, dann entstehen üblicherweise soziale Unruhen. Radikalisierungen und der Einfluss von Dogmatikern mit simplifizierten Heilsversprechungen steigen.

Die Cloud fordert und bewirkt Veränderung in allen Bereichen

Die Cloud stellt somit eine Facette der gerade stattfindenden Änderungen dieser Welt dar und sollte mit Aufmerksamkeit und entsprechendem Wissen verfolgt, ausprobiert und bei Bedarf adaptiert werden.

Gerade die Adaption im Sinne einer hybriden Nutzung von internen IT-Ressourcen und extern zugekauften Systemen – egal, ob als klassisches Outsourcing oder in der komplexeren Variante der Cloud – stellt sowohl Anbieter als auch Nutzer derzeit vor massive Herausforderungen. Wenn man nicht gerade einen völlig isolierten Service betrachtet, sondern einen, der mit den bestehenden anderen IT-Systemen eines Unternehmens in Beziehung gesetzt werden muss und der in ein einheitliches Authentifizierungs- und Berechtigungskonzept integriert werden soll, dann sind neue Prozesse und Organisationsänderungen meist unerlässlich.

Nimmt man den ersten Satz dieses Buchs zur Hilfe: „Einen Kaffee bitte“, und bleibt man bei dieser Analogie, dann ist leicht verständlich, dass es einfach ist, diese Tasse Kaffee firmenintern in der Büroküche selbst zu produzieren. Man kauft dazu eine passende und mittlerweile billige Maschine, druckt eine Anleitung zur Bedienung selbiger, instruiert den Reinigungsdienst über die tägliche Säuberung und setzt einen Prozess auf, wer, wie und wann neue Kaffeebohnen bestellen darf.

Im Sinne der Cloud ist die Bestellung des Kaffees im Kaffeehaus beträchtlich einfacher, und es würde sich anbieten, diesen Kaffeeservice auch für das Firmenpersonal zu ermöglichen: Bei Klick auf eine Webseite des nächstgelegenen Kaffeehauses wird das Getränk direkt an den Schreibtisch gebracht. Klingt wie ein klassisches und gut gemeintes Outsourcing in die Cloud auf der Basis von „Pay as you use“.

Dieser „Cloud-Kaffee“ verursacht aufgrund des höheren Dienstleistungsanteils vermutlich andere Kosten als der selbsterzeugte Kaffee aus der Büroküche. Und wie wird die Integration sichergestellt? Wer darf bestellen? Wie oft? Wohin darf geliefert werden? Auch hier gibt es ein Latenzproblem, denn der Weg vom Kaffeehaus ist zu überbücken, und dabei entsteht vielleicht ein Qualitäts- und Temperaturverlust. Wie kommt das benutzte Kaffeegeschirr wieder zurück? Wer kontrolliert die Abrechnung?

Dies sind nur einige exemplarische Herausforderungen anhand eines trivialen Beispiels ohne jegliche Kritikalität, denn man überlebt auch ohne Kaffee oder produziert diesen kurzfristig doch wieder selbst.

Das Beispiel soll symbolisieren, wie komplex und kostenaufwendig die Integration externer IT-Ressourcen im Sinne einer hybriden IT-Struktur sein kann. Besteht die Cloud-Strategie daher lediglich im Wunsch, IT-Kosten zu sparen, dürfen die Integrationskosten – von denen der Anbieter üblicherweise nicht sprechen wird – nicht übersehen werden.

Wenn der Veränderungswille oder das erforderliche Know-how zu solchen Integrationsprozessen und Organisationsveränderungen nicht besteht, dann kann der Traum von den positiven Effekten der Cloud oder von angekündigten kommerziellen Vorteilen plötzlich zum Alptraum werden.

Das vorliegende Buch erklärt die relevanten Punkte auf übersichtliche Weise und stellt die Integrationsthemen dar.

Was ist die Cloud?

Wenn man erklären möchte, was die Cloud denn eigentlich ist, dann helfen jedenfalls Analogien wie beispielsweise eine, die das Automobil betrifft:

  • Das eigene Auto entspricht jener IT-Umgebung, die man im eigenen Unternehmen selbst betreibt. Man kauft es, man trägt die volle Verantwortung, und man kann mit ihm machen, was man will.
  • Das Mietauto entspricht dem klassischen IT-Outsourcing. Man hat etwas weniger Möglichkeiten und kann nicht mehr beliebig machen, was man will, aber dafür kauft jemand anderes das Auto, und der kümmert sich auch um den Service.
  • Cloud-Computing ist wie ein Taxiservice. Man nimmt es, wenn man es braucht, und muss nichts zahlen, wenn man aufhört, es zu benutzen.

Welche Fragen beantwortet das Buch?

Was ist die Cloud? Was hat sie bereits verändert und was wird sie noch verändern? Welche Möglichkeiten, Chancen und Risiken eröffnen sich und was sollte in jedem Fall bedacht werden? Was verändert sich in der unternehmerischen Organisation und wie stellt man die Qualität sicher?

An wen richtet sich das Buch?

Dieses Buch richtet sich an Manager und Unternehmer, die über Cloud-Services nachdenken müssen, die darüber mehr wissen wollen, ohne selbst Spezialisten sein zu können. Während eines einzigen Transatlantikflugs oder an einem Wochenende soll es möglich sein, alle relevanten Aspekte erkannt und verstanden zu haben, sodass der Leser dieses Buchs konkrete Fragen an seine Spezialisten richten, Entscheidungen treffen und Vorgaben hinsichtlich der weiteren Vorgangsweise an sein Management, seine IT-Verantwortlichen, Juristen und Steuerberater machen kann.

Wie liest man das Buch?

Dieses Buch gliedert sich in mehrere Abschnitte, die jeweils unterschiedliche Zwecke verfolgen und den Einstieg ins Thema in unterschiedlicher Detailtiefe ermöglichen.

  1. Einstieg ins Thema
    Die „Reise in die digitale Zukunft“ gibt einen ersten Einblick, weshalb die Cloud ein Paradigmenwechsel ist, der uns aber aufgrund von ähnlichen Entwicklungen in anderen Wirtschaftszweigen gar nicht so unbekannt sein kann.
    Um einen einfachen und schnellen Einstieg in das Thema „Cloud“ zu ermöglichen, folgt in einem zweiten Schritt eine aus dem Wirtschaftsleben gegriffene Geschichte eines Unternehmens in Schwierigkeiten: Ein Unternehmer, der sich mit großen Veränderungen konfrontiert sieht, auf diese reagieren sowie Entscheidungen treffen muss und daher Antworten auf eine Vielzahl von Fragen benötigt. In dieser Geschichte werden vier Projekte identifiziert, denen sich der Unternehmer im Detail stellen möchte und sie daher zu einer Art Testfall (Use-Case) macht. Die Themen lauten: Infrastruktur aus der Cloud (IaaS), Enterprise Social Media (ESM), Enterprise Mobile Data (EMD), sowie Customer Relationship Management (CRM).
    Das Buch beschreibt keine konkreten Produkte, denn die Anforderungen seitens der Kunden sind zu unterschiedlich und das Leistungsangebot der Anbieter ist zu vielfältig. Dieses Buch stellt vielmehr Beziehungen zwischen den grundsätzlichen theoretischen Fragen im Bereich Technik, Sicherheit, Recht, Organisation, Ökonomie oder Qualität von Cloud-Services zu diesen fiktiven praktischen Anwendungsfällen her und will damit ein besseres Verständnis für die Kernfragen erreichen, die in jedem Unternehmen beantwortet werden müssen.
  2. Cloud Überblick
    Für den Leser mit sehr wenig Zeit finden sich im Kapitel „Cloud-Computing Überblick“ auf weniger als 30 Seiten alle relevanten Themen kurz und knapp zusammengefasst.
  3. Cloud Details
    Im Kapitel „Cloud-Computing Details“ werden sämtliche relevanten Fragen, die sich mit dem Einsatz von Cloud-Services stellen, detaillierter behandelt. Es folgt einer einfachen Kapitelgliederung, in der folgende Blickwinkel berücksichtigt werden: Technik, Sicherheit, Recht, Steuer, Ökonomie, Organisation und Qualitätssicherung. Danach folgen vier praktische Kapitel, die bei der Umsetzung helfen sollen: Anbieterauswahl, Zertifizierung von Services zur Qualitätssicherung, konkrete Checklisten und einige Fallstudien.
  4. Webedition des Buchs
    Für den interessierten Leser findet sich in der Webedition des Buchs eine Reihe weiterer Artikel, in denen einzelne Themen wesentlich tiefergehend behandelt werden. Diese sind zu finden unter www.cloud-migration.eu.

Wie geht es weiter?

Bereits vor dem Erscheinen dieser dritten deutschsprachigen Auflage wurden die Arbeiten an der englischsprachigen Version sowie den Ausgaben in Slowenisch, Chinesisch, Taiwanesisch und Portugiesisch beendet. Im Sommer 2013 begann die Arbeit an einer neuen globalen Version „Cloud by Default“, die Mitte 2014 abgeschlossen werden soll. Schließlich startet Anfang 2014 die Arbeit an der vierten und letzten Auflage der deutschen Buchversion, welche Ende 2014 erscheinen wird.

Dr. Tobias Höllwarth
Wien, November 2013

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